Wilders mit holländischen Christen-fundamentalisten gegen dem Koran in Afghanistan... [DE]
samedi, décembre 19, 2009 at 02:18
Huib Riethof, editor in Afghanistan, Koran, Netherlands, Ulfkotte, Wilders

Geert Wilders, der sich als unermüdlicher Krieger für die Trennung von Staat und Kirche und für Frauenemanzipation gibt (wenn es sich um dem Islam handelt), hat kein Problem damit gehabt, sich mit den dunkelsten christlichen Orthodoxie zu verbinden um gegen Muslimen zu hetzen.

Der deutsch geschriebene Blog "All About Geert Wilders" (enjoy!) meldet heute die neuesten Provokation des PI-Helden:

Aufregung um den Koran! Genauer gesagt um 200 Ausgaben des Korans, den die im Afganistan-Einsatz weilende niederländische Armee an die Kollegen der afganischen Truppe als Geschenk austeilte! Wo das das Problem ist? Nun, die PVV von Geert Wilders und die orthodox-protestantische Partei SGP haben Verteidigungsminister Eimert van Middelkoop gleich mal einen Brief geschrieben.

Geert Wilders ist gegen die Aktion, weil er in dem Geschenk eine “beschämende Form der Islampropaganda durch die niederländische Armee” sieht. In dem “extrem hasserfüllten Buch werden Juden mit Affen und Schweinen” verglichen, werde “zum Krieg gegen die Ungläubígen aufgerufen” und “die islamitische Weltherrschaft” propagiert. Die niederländische Armee möge die Koran-Exemplare wieder einsammeln. Der SGP-Abgeordnete Kees van der Staaij findet die Aktion „unbegreiflich und unglücklich”. Die Niederlande solle sich stattdessen um das Thema Glaubensfreiheit kümmern, damit in Afganistan bsw. auch Bibeln ausgeteilt werden könnten.

Ein Sprecher des Verteidigungsministerium sagte, dass die Koran-Exemplare den afganischen Soldaten u.a. helfen sollten, lesen und schreiben zu lernen.

Die niederländische (protestantische) Wahhabiten streben ein "Gottesstaat" an

Die SGP Partei ("Staatkundig Gereformeerden") hat drei Abgeordneten von 150 im haager Parlament. Seit hundert Jahren, ungefähr. Und einen im Europaparlament. Sie ist rabiat GEGEN die Trennung von Kirche und Staat. Sie diskriminiert Frauen, auf Grund ihrer Interpretation des Bibels. Sie wurde dafür auf Grund des Artikel 2 des niederländischen Grundgesetzes vor 15 Jahren wegen Frauendiskrimination verurteilt und verlor ein Teil ihrer staatlichen Subvention.

Die Obrigkeit solle nur Gott, und nicht den Menschen (dem Parlament) gehörchen, meinen die Anhänger des Johannes Kalvinschen Gottesstaat (Genève, 16. Jh). Die Frau solle ihre Stimme nicht lautbar machen in den öffentlichen Versammlungen. Impfungen verstossen auch gegen Gottes Willen.

Die Mitglieder und Wähler dieser Partei findet man vornehmlich in dem holländischen 'Bibelbelt', der von der Provinz Zeeland im Südwesten bis Friesland im Nordosten reicht. In der niederländischen Politik wird die Partei nie Ernst genommen. Um so mehr, weil ihre Ideologie es ihr untersagt, an einer "gottlosen" (i.e.: demokratischen) Regierung teil zu nehmen.

Eine modernere Variante der "orthodox gereformeerden" ist die "Christen Unie" Partei (CU). Mit Evangelisationsaktionen in amerikanischen Stil (Vgl: in Deutschland bestimmte evangelikale Gruppierungen), hat diese weniger strenge Absplitterung der Orthodox Gereformeerden in den letzten Jahren viel zugewonnen (6 Abgeordneten) und seit 2006 ist sie Juniorpartner in der christendemokratisch-sozialdemokratischen Regierungskoalition. Sie stellt u.A. den Landesverteidigungsminister.

Wie überall, ist die Bruderneid zwischen SGP und CU um so stärker, weil sie einander in der Politik und im Glauben so nahe stehen. Nebenbei aufgemerkt, man wittert hier einen kaum christlichen Beweggrund für den Angriff der christlichen Wahhabiten der SGP auf den CU-Brüdern in der Koran-Sache!

Wilders, der sich als unermüdlicher Krieger für die Trennung von Staat und Kirche und für Frauenemanzipation gibt (wenn es sich um dem Islam handelt), hat kein Problem damit gehabt, sich mit den dunkelsten christlichen Orthodoxie zu verbinden um gegen Muslimen zu hetzen.

Die Quelle des Berichts ist das große rechtslästige Tagesblatt "De Telegraaf". Ich war angenehm überrascht von den mehr als 300 Leserkommentaren, wovon eine Mehrheit die neueste provokatorische Wilders-Hetze kategorisch verurteilt. Dabei muss man noch wissen, dass ein großes Teil der Minderheit motiviert ist von der Impopularität des holländischen Afghanistan-Einsatzes und/oder (typisch holländisch) von den extra Kosten die die Koranverteilung verursacht habe.



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